4. Wie wird man die Schimmelpilze wieder los

Ohne erhöhtes Feuchtigkeitsaufkommen auf Bauteiloberflächen und in Bauteilaufbauten gibt es kein Schimmelpilzwachstum, weil die wesentliche Wachstumsgrundlage fehlt.

 

Was trocken bleibt, bleibt "schimmelfrei"!

 

Bei akutem Befall gilt es - bitte nach Inaugenscheinnahme durch den Sachverständigen(!) - eine erste Bekämpfungsmaßnahme durchzuführen oder durchführen zu lassen.

Dann ist die Ursache für die erhöhte Feuchte zu beseitigen. Dies kann, sofern es sich um baubedingte Ursachen handelt, zum Teil sehr zeit- und arbeitsaufwändig werden.

Parallel dazu sind alle befallenen Stellen zu bearbeiten. Dazu ist es in der Regel erforderlich befallenen Tapeten zu entfernen und ggf. sogar die oberflächennahen Putzschichten zu entfernen. Das gilt gleichermaßen für textile Bekleidungen oder Holzbeläge.

Grenzen die befallenen Bereiche an Bodenaufbauten oder hohlraumhaltige Aufbauten muss sichergestellt werden, dass keine keimfähigen Mycelreste in diesen Aufbauten oder Hohlräumen verbleiben. Sonst wächst er im Verborgenen weiter.

5. Vorbeugung

Die beste Prävention besteht in der Vermeidung überhöhter Feuchtelasten.

In Neubauten muss die durch die Baumaterialien und -stoffe eingetragene Feuchte durch oftmaliges und zielgerichtetes Lüften abgeführt werden.

 

Schon in der Bauphase können die entsprechenden Weichen gestellt werden. Ausreichend lang bemessene Aus- und Abtrocknungszeiten nach dem Einbringen des Innenputzes und danach noch einmal nach dem Einbau des Estrichs sind eine bewährte und kostengünstige Präventionsmaßnahme.

 

Eine Abtrocknung von Eck- und Wandbereichen nach Bezug ist nur dann möglich, wenn die Luftzirkulation auch hinter Schränken und sonstigen Möblierungen sichergestellt ist. Dazu bedarf es ausreichend bemessener Wandabständen und einer freien Luftumströmung.

Dies gilt auch für die wandmontierten Hängeschränke in der Küche. In der letzten Zeit wurde ich mehrfach mit von Schimmelpilzen überwucherten Schrankrückseiten von Hängeschränken konfrontiert. Ursache dafür war die Aufhängeleiste in Verbindung mit einer unter den Schränken auf die Wand montierten Paneelverkleidung. Der Lüftungsquerschnitt war komplett geschlossen, die zur Abtrocknung notwendige Minimalhinterlüftung war nicht möglich.

Kleider- und Bücherschränke wirken durch ihren gut wärmedämmenden Inhalt wie eine sehr dicke Innendämmschicht, d.h. die dahinterliegenden Wandseiten werden meßbar kühler sein, als Wandoberflächen, die nicht durch Schränke, Regale etc. verstellt sind. Wenn es möglich ist, sollten derartige Möbelstücke nicht vor Außenwänden aufgestellt werden. Wenn es nicht anders geht, dann bitte auf einen maximal möglichen Wandabstand der Schränke zur Wandoberfläche achten.

Nutzen Sie die moderne Technik in Form von sog. Lüftungstrainern. Diese Meßgeräte geben Ihnen Auskunft über die Raumtemperaturen und die herrschende relative Luftfeuchte. Machen Sie es sich zur Gewohnheit die Anzeigen regelmäßig, am besten mehrmals täglich zu kontrollieren und stimmen Sie Ihr Lüftungsverhalten darauf ab.

Kontrollieren Sie kritische Bereich, z.B. Raumecken, Fensterleibungen, Außenwandbereiche hinter Möblierungen regelmäßig.

Schimmelpilzsporen sind auf dieser Erde allgegenwärtig

Schimmelpilzsporen sind in der Biosphäre der Erde nahezu allgegenwärtig. Sie sind da. Sporenfreiheit ist mit einem vertretbaren technischen Aufwand nicht erreichbar.