Schimmelpilze im Haus, Schimmelpilze in der Wohnung

Immer wieder kommt es zum Schimmelpilzbefall in Wohnräumen. Zuerst sind es dunkle Flecken, später Mycelteppiche, die die Bauteiloberflächen überziehen.

Dazu kommt der muffige Geruch.

Schimmelpilzwachstum in Wohnräumen ist eine unangenehme Angelegenheit, und so manchem Mieter, Wohnungs- oder Hauseigentümer ist es peinlich.

Zum Glück verfügen Drogerie-Discounter und Baumärkte über ein breites Sortiment an Mitteln zur Schimmelpilzbekämpfung. Danach noch ein bisschen Farbe und alles ist gut. Häufig leider nur für Tage oder Wochen, dann sind sie wieder da, die Schimmelpilze.

 

Der richtige Zeitpunkt, um sich ein paar Fragen zu stellen:

1. Was sind Schimmelpilze überhaupt?

2. Ist Schimmelpilzbefall gefährlich?

3. Warum kommt er häufig wieder?

4. Wie wird man die Schimmelpilze wieder los?

5. Was kann man tun, dass erst gar kein Schimmelpilzwachstum auftritt?

 

1. Was sind Schimmelpilze überhaupt?

"Schimmel" ist ein umgangssprachlicher Oberbegriff, der eine ganze Reihe unterschiedlicher Pilzarten umfasst. Es handelt sich dabei um entwicklungsgeschichtlich gesehen uralte Mikroorganismen, die raffinierte Überlebensstrategien entwickelt haben.

Die Arterhaltung erfolgt durch Freisetzen vom Milliarden Pilzsporen. Diese Pilzsporen sind auf unserer Erde nahezu überall anzutreffen.

Damit aus einer Spore ein neues Pilzgeflecht entstehen kann, muss sich diese an Stellen niederlassen, die die drei Wachstumsgrundlagen sicherstellen. Zum Wachsen benötigt Schimmelpilze genau drei Grundlagen:

  • Nährsubstrat
  • Temperatur
  • Feuchtigkeit

Das Nährsubstrat finden sie überall, wo organisches Material zur Verfügung steht. Schimmelpilze sind nicht wählerisch, sie verstoffwechseln Papier ebenso wie Hautschuppen, Exkremente oder Nahrungsreste. In Wohnräumen sind im Regelfall immer genügend Nährstoffe vorhanden.

Temperatur und Feuchtigkeit sind die beiden Wachstumsfaktoren, die nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, denn die Temperatur bestimmt die relative Feuchtigkeit unmittelbar über und auf der Oberfläche, auf der die Schimmelpilze wachsen.

Liegt an der Oberfläche min. 70% rel. Feuchte vor, können Schimmelpilze bei optimaler Temperatur wachsen. Bei zunehmender relativer Feuchte nimmt die Wahrscheinlichkeit des Schimmelpilzwachstums zu. Schimmel nimmt sowohl aus der Luft als auch aus dem Nährsubstrat Wasserdampf, bzw. Wasser auf. Bis die Pilzspore voll ausgekeimt ist und mit dem Mycelwachstum beginnt, nimmt sie die benötigte Feuchtigkeit ausschließlich aus der Luft auf.

 



2. Ist Schimmel gefährlich?

Die Sorgfalt, die vom Sachverständigen erwartet werden darf, verbietet ein "Nein"!

Es kommt auf die individuelle Befindlichkeit und Konstitution der einzelnen Person an. Die Wahrscheinlichkeit gesundheitlicher Auswirkungen steigt mit wachsender Sporen- und Mykotoxinkonzentration in der Raumluft.

Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze.

Die Sporenbelastung in der Raumluft, die bei akutem Schimmelpilzbefall deutlich ansteigt, kann zu einer Belastung für die Atemwege werden. Bei Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege kann es daher zu zunehmenden Atembeschwerden kommen. Auch Sporenallergiker können gefährdet sein.

 

Sehr viel kritischer zu bewerten sind verschimmelte Lebensmittel. Beim Verzehr werden die Mykotoxine unmittelbar aufgenommen. Sie überstehenden den Verdauungsprozess und bleiben auch unter Hitzeeinwirkung (Braten, Backen oder Kochen) stabil.